Fragen zur Sicherheit

 

Sicherheit! Ein Tierschutzhund kommt an…

Das Thema Sicherheit ist so einfach und doch so schwer. Leider passiert es immer wieder, dass ein neues Haustier schon bei der Übergabe oder kurz danach, im neuen Zuhause entläuft.

 

Dieser Text dient NICHT dazu, jemandem die Schuld zu geben! Wir sind nämlich überzeugt davon, dass niemand absichtlich ein Tier entwischen lässt. Darum haben wir ein paar wertvolle Tipps zusammengestellt, wie Sie das Zusammenleben mit ihrem neuen Haustier, gerade in den ersten Stunden, Tagen und Wochen, sicher gestalten können.

 

Wir beginnen beim Transport

Am besten transportierten Sie ihr neues Familienmitglied in einer mitgebrachten Box. (Achtung, Größe des Hundes erfragen). Die Transportbegleiter werden ihren Herzdieb umsetzen. In der Regel sind das erfahrene Menschen, die genau wissen, wie sie einen Hund anfassen können.

Zuhause tragen Sie die Box ins Haus und schließen alle Außentüren und natürlich auch die Fenster. Erst dann öffnen Sie die Tür der Box, treten ein paar Schritte zurück und warten ab. So bekommen Sie ein Gefühl dafür, ob ihr Schützling scheu, ängstlich oder gar panisch ist, oder ob er ganz entspannt seine Umwelt erkundet.

Die ersten drei Möglichkeiten erfordern Geduld von Ihnen. Lassen sie den Vierbeiner nur im Notfall angeleint in den Garten. Sie können ganz sicher sein, dass ein Häufchen im Haus schnell entfernt ist. Die Suche nach einem Hund, der keine Bindung zu Ihnen hat, gestaltet sich dagegen sehr schwer und endet nicht selten mit dem Tod des Tieres.

ALLE Neuankömmlinge sollten mit einem Sicherheitsgeschirr und einer Hausleine versehen werden. Unter einer Hausleine versteht man eine Schnur oder Leine ohne Schlaufe, die einfach am Geschirr befestigt wird. Sinn und Zweck ist es, dass ein ängstlicher Hund nicht unmittelbar berührt werden muss und der Halter trotzdem zugreifen kann.

Sollten Sie ihren Hund ohne Box transportieren, gibt es ebenfalls ein paar Dinge zu beachten. In dem Fall legen die Transporteure ihrem Neuankömmling das Geschirr im Transportfahrzeug an. Anschließend wird es in ihr Fahrzeug gesetzt, im Fahrzeug gesichert, mit einem dafür vorgesehenen Gurt und alle!! Türen und Fenster geschlossen.

Zuhause befestigen Sie unbedingt eine Leine am Geschirr, BEVOR sie den Sicherheitsgurt lösen.

Sie haben die ersten Stunden ohne Gefahren überstanden? Prima! 

 

Dann denken Sie über den ersten Gassigang nach…

Sie ziehen ihrem Vierbeiner das Sicherheitsgeschirr an und befestigen eine Führleine (keine Flexi-oder Schleppleine) am Geschirr und zusätzlich am Halsband. Die Leine fest in der Hand öffnen Sie die Haustür und gehen los. Nun müssen Sie nur noch aufpassen, dass Ihr neuer Hausgenosse Sie nicht einwickelt, halten Sie die Leine ruhig etwas kürzer. Viele Hunde tragen zu diesem Zeitpunkt das erste Mal ein Geschirr und sie kennen keine Leine. Das muss der schlauste Vierbeiner erst mal verstehen, wozu das alles gut ist. Bei ängstlichen oder panischen Hunden ist eine Bauchleine (die wird am Geschirr befestigt und um den eigenen Bauch gebunden) sehr hilfreich.

Sollten Sie sich das alles nicht zutrauen, weil Ihr Hund absolut nichts von dem Geschirr und der Leine hält, üben Sie mehrmals täglich einfach das Umlegen.

Nach einer Weile fühlen Sie sich sicher im Umgang mit Ihrem Familienzuwachs! Dazu kommt, dass auch Ihr neuer Freund sich an Sie bindet. Dann geben Sie ihm etwas mehr Freiheiten. Verlängern Sie die Leine, üben Sie den Rückruf, gehen Sie neue Wege, führen Sie ihren Liebling an Straßen entlang. Zeigen Sie ihrem Hund die Welt in der Sie leben und die nun auch ihm gehört, aber überfordern Sie ihn nicht. Kleine Schritte führen auch ans Ziel.

Sollten Sie unsicher im Umgang mit ihrem Vierbeiner sein und zudem noch einen unsicheren Hund haben, holen Sie sich Rat bei einer/einem guten Hundetrainer/in. Unsicherheiten können sich schnell festigen. Darum warten Sie bitte nicht zu lange.

Allgemein gilt, Straßenhunde sind erfinderisch. Sie entdecken in Sekunden die einzige Schwachstelle im Zaun und finden sogar im Haus das einzige Schlupfloch. Viele haben keine oder schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Sie steigen nach vielen, vielen Stunden aus einem Transport, befinden sich in einem fremden Land, bei fremden Menschen, deren Sprache sie weder kennen noch verstehen….. warum sollten sie freiwillig bei Ihnen bleiben wollen? Vielleicht weil Sie Dankbarkeit erwarten, von einem Vierbeiner, dem Sie das Leben gerettet haben und dem Sie all ihre Liebe schenken wollen?

Da liegen Sie leider falsch! Straßenhunde sind bei ihrer Ankunft nicht dankbar. Sie sind es gewohnt für sich selbst zu sorgen. Sie haben mit dem Wind gelebt und sind ihren Trieben gefolgt.

Fressen, schlafen, vermehren… so sieht`s aus. Andere haben lange Zeit eingesperrt gelebt, ohne besondere Zuwendung. Wieder andere wurden sogar schon hinter Gittern geboren. Warum sollten die freiwillig dem Menschen folgen?

Natürlich gibt es Ausnahmen. Die kommen an und sind sofort mit ihrem ganzen Herzen dabei.

 

Vertrauen muss wachsen! 

Sollten Sie diese Ratschläge befolgen, werden Sie vermutlich gut durch die ersten Tage und Monate kommen. Wir wünschen Ihnen und ihrem Vierbeiner von Herzen eine glückliche und sehr lange gemeinsame Zukunft.

 

„Einen Hund zu haben macht das Leben reich! Einen Hund zu haben, der weglief und/oder verunglückt, macht traurig!“

 

Für Fragen stehen wir Ihnen jederzeit und gern zur Verfügung.

Dieser Text darf im Original gerne verbreitet und geteilt werden. Euer/Ihr Napfsucher Team

Wir stehen immer und zu jederzeit allen Fragen und Zweifeln Ihrerseits Rede und Antwort!

Das ist ein Versprechen...Ihr Team vom Napfsucher e.V.

 

copyright © 2019 Napfsucher e.V.